Am 17. März, als mein Vater umkam, wollte er eigentlich nur kurz in die Stadt gehen, um an unserem Haus nach dem Rechten zu sehen. In dieser wirren Zeit wurde viel eingebrochen und geplündert. Deshalb hatten wir unser Haus mit Brettern verbarrikadiert. Fenster waren ja keine mehr drin. Als wir den Angriff hörten und die Einschläge vernahmen sind mein Onkel und ich meinem Vater in die Stadt gefolgt.
Da kam uns ein Mann entgegen den ich kannte und er sagte: „ihr müsst nicht weitergehen, bei euch ist alles kaputt.“ Aber wir suchten ja an meinem Vater. Wir sind bis zu unserem Haus gegangen. Als ich davor stand konnte ich plötzlich sehen, dass nichts mehr übrig war. Alles war flach. Also wenn ein Mensch darin gewesen wäre, wäre er auch nicht mehr lebendig gewesen.
Wir sind zurück gegangen. Als wir ankamen, hatte meiner Mutter schon jemand die Nachricht gebracht, dass mein Vater tot war. Man hatte ihn von der Straße, wo er umgekommen ist, in einen Hauseingang getragen.
Mein Onkel hatte eine Schreinerei und konnte einen Sarg zur Verfügung stellen. Weil meine Großmutter aus Leuzbach stammte, haben wir ihn abends mit einem Leiterwagen nach Leuzbach geholt. Dort wurde er wegen der Tiefflieger am nächsten Morgen um 4 Uhr beerdigt.
Die haben ja bei Tag auf alles geschossen, was sich bewegte. Da wurde mancher Bauer hinter seinem Pflug auf dem Feld erschossen.